Uns erreichen vermehrt Anfragen zu unseren Portionspreisen. Daher wollen wir die Gelegenheit nutzen und die Gründe für Preisanpassungen transparent machen.

So wie jeden Privathaushalt treffen auch uns als Unternehmen die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise hart. In konkreten Zahlen heißt das, dass die Einkaufspreise für Nahrungsmittel von Mai 2021 bis Mai 2022 bei uns um durchschnittlich 22 Prozent gestiegen sind – bei Käse und Hähnchenschnitzel sind es 30 Prozent, bei Bio-Nudeln sogar 67 Prozent. In der gleichen Zeit haben sich Kraftstoffe um 31 Prozent und Strom um 44 Prozent verteuert.

Obendrauf kam dieses Jahr die bundeseinheitliche Erhöhung des Mindestlohns. Wir sind uns einig, dass an der Qualität des Essens nicht gespart werden darf. Außerdem möchten wir unseren regionalen Lieferanten (u. a. Bäckerei Fahland, Werder Frucht, Bio-Manufaktur Havelland, Terra Naturkost) treu bleiben und sie in ihren Bemühungen zu mehr Nachhaltigkeit und Bio-Qualität unterstützen. Wir waren daher – wie alle anderen Caterer auch – dazu gezwungen, die Essenspreise an von uns belieferten Schulen zu erhöhen. Die Entscheidung fiel uns schwer, war aber wirtschaftlich unausweichlich.

Im intensiven Austausch mit der Stadt und dem Land haben wir uns vorab für sozialverträgliche Lösungen eingesetzt und Unterstützungen für Familien gefordert – bisher allerdings ohne Erfolg. Wir raten daher allen Eltern, die überlegen, Ihr Kind vom Mittagessen abzumelden, zu überprüfen, ob BuT-Leistungen (Bildung und Teilhabe) in Anspruch genommen werden können. Bei finanziell stark belasteten Familien übernimmt der Bund im Rahmen dieses Programms die Kosten für die Schulspeisung. Zusammen mit dem Verband deutscher Schul- und Kitacaterer kämpfen wir außerdem für einen schnellen Energiepreisdeckel sowie eine Anhebung der Bemessungsgrenze für BuT. Langfristig fordern wir das kostenlose Mittagessen für alle Kinder in deutschen Kitas und Schulen.

Betroffene Eltern sollten jede Chance nutzen, um auf das Problem mit den steigenden Kosten in der Gemeinschaftsverpflegung aufmerksam zu machen. Schreiben Sie den zuständigen Stadt- und Landesvertretern – vielleicht können wir so gemeinsam den politischen Druck erhöhen und Entlastungen für Familien mit Kindern erreichen.